Meist beginnt es mit einem Kribbeln in den Händen während der Bildschirmarbeit. Wenn dann noch Missempfindungen und Schmerzen in Händen und Armen bis hinauf in den Nacken hinzukommen, spricht man von einem Mausarm. Er entsteht, wenn über längere Zeit hinweg einseitige Bewegungen am PC ausgeführt werden.
Belastung durch Bildschirmarbeit
Bei der Bildschirmarbeit werden Hände und Arme stark belastet. Nach stundenlangem Tippen und Mausklicken bei der Arbeit, danach noch PC-Spielen oder SmartphoneNutzung kann es zu Kribbeln, Schmerzen und Missempfindungen in Händen und Unterarmen kommen. Mediziner sprechen dann vom RSI-Syndrom (Repetitive Strain Injury – in etwa „Verletzung durch wiederholte Belastung“), dem sog. Mausarm.
Mausarm-Symptome
Die einseitige Belastung vor dem Bildschirm kann zur Folge haben, dass Sehnen, Muskeln und Bänder überlastet sind. Werden die ersten Anzeichen ignoriert, kann sich der Schmerz intensivieren und bei jedem Mausklick über den Unterarm bis zum Ellenbogen, zu den Oberarmen, Schultern und Nacken ausstrahlen – später auch im Ruhezustand. Es können sogar Sehnen- und Schleimbeutelentzündungen entstehen. Umso wichtiger ist es, bei den ersten Symptomen zu reagieren, damit der Mausarm nicht chronisch wird. Denn dann gestalten sich Behandlung und Heilung schwieriger.
Mausarm keine Berufskrankheit
Der Mausarm wird in Deutschland derzeit nicht als Berufskrankheit anerkannt – anders als beispielsweise in den Niederlanden, den USA und in Australien. Denn die Beschwerden sind meist unspezifisch und es fehlt häufig an einem klar erkennbaren Zusammenhang zwischen beruflicher Tätigkeit und Erkrankung. Um eine genaue Diagnose zu stellen, ist den Betroffenen eine frühzeitige Dokumentation von Arbeitsbedingungen, Symptomen und Krankheitsverlauf zu empfehlen. Vorbeugung ist derzeit die beste Maßnahme gegen den Mausarm, v. a. durch ergonomische Maßnahmen am Arbeitsplatz, aber auch durch regelmäßige Übungen.
Das hilft bei einem Mausarm
Ist es bereits zu einem Mausarm gekommen, so steht zunächst eine Entlastung der Hand bzw. des Arms im Vordergrund. Bei Bedarf kann die betroffene Stelle gekühlt und kurzfristig Schmerzmittel eingenommen werden. Einigen Betroffenen hilft auch das Anlegen einer Bandage.
Vorbeugung durch ergonomischen Arbeitsplatz
Ergonomischer Arbeitsplatz
Das beste Mittel gegen einen Mausarm ist allerdings die Vorbeugung. Damit ein Mausarm erst gar nicht entstehen kann, sollte als erstes der Arbeitsplatz unter die Lupe genommen werden. An einem optimal eingerichteten ergonomischen Arbeitsplatz sind Schreibtisch und Stuhl individuell einge stellt und Handballenauflagen am Mauspad und an der Tastatur vorhanden. Die Computermaus sollte gut in der Hand liegen und einfach zu bedienen sein. Wenn an einem Laptop gearbeitet wird, sollte eine externe Tastatur und Maus benutzt werden und der Laptop erhöht auf dem Schreibtisch positioniert werden – oder ein separater, ausreichend großer Bildschirm genutzt werden.
Auf die Haltung achten
Aber nicht nur die Einrichtung des Arbeitsplatzes ist entscheidend, um einem Mausarm vorzubeugen, sondern auch das eigene Verhalten. Wichtig ist, dass man in Bewegung bleibt, mindestens einmal in der Stunde aufsteht und sich dabei streckt. Arme und Hände sollten öfter gelockert werden, indem man sie kreisen lässt und ausschüttelt.
Auch eine ungesunde Körperhaltung wie ein gekrümmter Rücken oder ein angespannter Nacken fördert die Entstehung eines Mausarms. Bei hoher Arbeitsbelastung und chronischem Stress neigen viele Beschäftigte dazu, die Signale des eigenen Körpers zu ignorieren.
Einfache Übungen gegen den Mausarm
- Mehrmals in der Stunde Hände und Arme locker ausschütteln
- Hände kreisen, dabei die Richtung wechseln
- Daumen hochhalten, kreisen und die Richtung wechseln
- Hand offen aufhalten und eine Kralle machen wie ein Löwe, 10 Sekunden halten, anspannen und lösen
- Hände zu einer Raute formen: jeder Finger drückt gegen das Pendant an der anderen Hand, dann eine Weile halten
Mausarm im Homeoffice
Gerade im Homeoffice besteht die Gefahr, dass Rückenschmerzen und andere Beschwerden wie der Mausarm entstehen. Denn viele Mitarbeiter arbeiten in einer ungünstigen Körperhaltung, wenn sie keinen voll ausgestatteten ergonomischen Arbeitsplatz haben. Die Folge: Rücken, Hände, Arme, Nacken und Schultern werden falsch belastet. Darüber hinaus fehlt die Bewegung, denn nicht nur der Arbeitsweg und die Wege innerhalb der Arbeitsstätte fallen weg, auch an eine Bewegungspause wird zu Hause seltener gedacht. Daher sollte mindestens jede Stunde eine körperliche Aktivität eingeplant werden: Aufstehen, Schultern, Hüfte und Beine strecken und ein paar Schritte gehen oder eine Treppe steigen.