Personalpraxis - 23.06.2022

Nachhaltige Unternehmen sind im Vorteil

Klimawandel, Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind schon lange keine Nischenthemen mehr. Und das nicht nur bei der „Generation Greta“, sondern bei drei von vier Befragten auf Jobsuche. Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen, können nicht nur ihren Beitrag zum Umweltschutz liefern und auf lange Sicht Geld einsparen, sondern v. a. auch bei Kunden, Mitarbeitern und Nachwuchskräften punkten.

Eine Studie u. a. von StepStone hat die Rolle von Nachhaltigkeit bei der Jobsuche untersucht: Insgesamt ist es drei von vier Befragten wichtig, dass Nachhaltigkeit bei ihrem (künftigen) Arbeitgeber einen hohen Stellenwert hat.

Trinkflaschen aus Glas, Stromsparleisten in der Wohnung, wiederverwertbare Beutel für den Einkauf: Was im privaten Bereich bereits prima läuft, funktioniert auch im Arbeitsalltag. Denn auch das Arbeitsleben lässt sich umweltfreundlich gestalten. Und dabei muss es nicht gleich die komplette Solaranlage auf dem Firmendach sein. Vielmehr gibt es viele kleine Stellschrauben, an denen Betriebe für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit drehen können. Damit gewinnt nicht nur die Umwelt, sondern auch das Unternehmensimage.

Praxistipp

Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen, sollten dies auch gut sichtbar nach außen darstellen, z. B. auf der Homepage, in sozialen Netzwerken oder in Stellenanzeigen.

Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit in der Kaffeeküche

Die Kaffeeküche oder Kantine ist ein Ort, wo eine Menge für die Umwelt getan werden kann. So kann z. B. biologischer Fair-Trade-Kaffee angeboten und auf Wegwerf-Kaffeebecher oder Kaffeekapseln verzichtet werden. Leitungswasser ist – pur oder aufgesprudelt – das umweltfreundlichste Getränk. Ansonsten sollten regional erzeugte Getränke in Mehrwegflaschen aus Glas oder PET angeboten werden. Stellt das Unternehmen kostenlos Bio-Obst für Mitarbeiter zur Verfügung, dient das nicht nur der Umwelt, sondern unterstützt die Beschäftigten auch bei der gesunden Ernährung. Ist eine Kantine vorhanden, sollte Wert auf gesunde Bio-Lebensmittel von regionalen Anbietern gelegt werden.

Papierverbrauch reduzieren

In jedem Betrieb wird täglich eine Menge Kopierpapier verwendet. Ziel sollte es sein, den Verbrauch mithilfe von digitalen Lösungen auf ein Minimum zu reduzieren. Viele Daten können elektronisch gespeichert und verwaltet, Rechnungen digital verschickt werden. Ausgedruckt werden sollte nur noch das, was wirklich notwendig ist. Lässt sich ein Ausdruck nicht vermeiden, kann auf Recycling-Papier gedruckt werden – im optimalen Fall beidseitig. Und auch bei Versandverpackungen kann der Papier- und Pappverbrauch oft gesenkt werden, indem Behälter passend groß gewählt und mehrfach verwandt werden.

Umweltfreundliche Mobilität fördern

Arbeitgeber können ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, klimafreundlich zur Arbeit zu kommen, indem sie z. B. die Kosten für ein ÖPNV-Ticket oder eine BahnCard ganz oder teilweise übernehmen oder innerbetriebliche Fahrgemeinschaftsbörsen einrichten. Das Anbieten von kostenlosen Diensträdern bzw. die Bezuschussung von Leasingrädern ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern fördert auch die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Bei Dienstreisen innerhalb von Deutschland ist die Anreise mit dem Zug ökologisch sinnvoller als das Fliegen, das aus Klimasicht nur im Ausnahmefall infrage kommen sollte. Falls Flugreisen ins Ausland nötig sind, gibt es Möglichkeiten, CO2-Emissionen zu kompensieren (z. B. Atmosfair).

Energie sparen

Aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise kann v. a. beim Strom angesetzt werden. Hier gilt: Am klimafreundlichsten ist der Strom, der gar nicht erst verbraucht wird. Dies verbessert nicht nur die Klimabilanz, sondern spart auf lange Sicht auch Kosten. Energieeinsparpotenzial liefern z. B. PC, Bildschirme und Drucker, die im Stand- By-Modus über Nacht unnötig Strom verbrauchen. Diese Geräte sollten, wo es möglich ist, nach Feierabend ausgeschaltet werden. Licht in Fluren, im Sanitärbereich und in der Gemeinschaftsküche sollte mithilfe von Bewegungsmeldern nur brennen, wenn es gebraucht wird. Im Sommer verbrauchen v. a. Klimaanlagen und Ventilatoren viel Strom. Falls Klimageräte oder fest installierte Anlagen notwendig sind, sollten Betriebe auf eine möglichst gute Energieeffizienzklasse achten.

Vor allem während der Heizperiode lässt sich der Öl- bzw. Gasverbrauch reduzieren. Programmierbare Thermostate sorgen dafür, dass die Büro- oder Geschäftsräume nachts und am Wochenende nicht unnötig geheizt werden. Die optimale Temperatur für Büroräume liegt zwischen 20 und 22 Grad Celsius. Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart ca. sechs Prozent Energie.

Umwelt-Beauftragte benennen

Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen kann man eine kleine Gruppe von Verantwortlichen auswählen, die umweltfreundliche Maßnahmen für den Betrieb entwickeln und umsetzen. So können z. B. die Azubis eines Betriebes zu Umwelt-Scouts ernannt werden, die die Optimierung als Projekt angehen und durchführen.

Praxistipp

Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen, sollten dies auch gut sichtbar nach außen darstellen, z. B. auf der Homepage, in sozialen Netzwerken oder in Stellenanzeigen.

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