Bildschirmarbeit ist Schwerstarbeit für die Augen. Wer täglich am Computer arbeitet, leidet oft unter trockenen, brennenden Augen – dem Office-Eye-Syndrom. Vier von fünf Menschen, die mehrere Stunden täglich am Computer sitzen, klagen laut Einschätzung des Berufsverbandes der Augenärzte über diese Beschwerden. Damit das Office-Eye-Syndrom gar nicht erst entstehen kann, sollten regelmäßige Augenpausen eingelegt werden.
Lichtempfindliche, müde und brennende Augen: Die tägliche Bildschirmarbeit macht dem Sehorgan zu schaffen. Vor allem das stundenlange, konzentrierte Sehen auf kurze fixe Entfernung ist sehr belastend. Meist sind am Monitor der Kontrast, die Helligkeit und der Blaulichtanteil nicht optimal eingestellt. Weiteres Problem: Da Pixel keine scharfen Kanten wie Buchstaben haben, versuchen die Augen, permanent die Schärfe auszugleichen.
Gesundheitsrisiko trockenes Auge
Durch das starre Schauen auf den Bildschirm verringern sich die Lidschläge auf ca. 5 bis 7 pro Minute – normal sind 10 bis 15 Lidschläge. Dadurch wird der Tränenfilm schlechter auf der Augenoberfläche verteilt. Die Folgen: Die Augen trocknen aus, tränen, sind gerötet und brennen. Die Beschwerden werden noch verstärkt durch Zugluft, trockene Heizungsluft im Winter, zu lange getragene Kontaktlinsen oder Krankheiten wie Diabetes oder Rheuma. Ein trockenes Auge ist nicht nur unangenehm, sondern anfällig für Verletzungen und Infekte. Unbehandelt kann es zu chronisch trockenen Augen, Bindehautentzündung und sogar Sehverlust kommen.
Dem digitalen Augenstress vorbeugen
Mit einigen Maßnahmen kann dem Office-Eye-Syndrom vorgebeugt werden. Bei anhaltenden Beschwerden sollte jedoch ein Augenarzt aufgesucht werden.
Bildschirm optimal aufstellen
Der Monitor sollte so aufgestellt sein, dass der Nutzer leicht nach unten schaut; der Abstand zwischen den Augen und dem Bildschirm sollte zwischen 50 bis 80 Zentimeter betragen. Er sollte weder vor einer Lichtquelle (z. B. Fenster) noch ihr gegenüberstehen. Eine Blickrichtung parallel zum Fenster ist optimal. Auch sollten Reflexionen und seitlicher Lichteinfall am Bildschirm ausgeschlossen werden. Indem der Kontrast erhöht und der Blaulichtanteil reduziert wird (Farbtemperatur auf 5.000 K verringern), kann der Monitor augenschonend eingestellt werden.
Gute Beleuchtung
Eine gleichmäßige Ausleuchtung rund um den Arbeitsplatz ist ideal, beispielsweise ein Mix aus indirekter und direkter Beleuchtung (etwa eine Beleuchtung an der Decke und eine Schreibtischlampe).
Gesundes Raumklima
Pflanzen und regelmäßiges Lüften erhöhen die Luftfeuchtigkeit und tragen dazu bei, dass die Augen nicht austrocknen. Ist eine Klimaanlage vorhanden, so sollte diese zugfrei eingestellt sein.
Regelmäßige Pausen
Länger als zwei Stunden ohne Unterbrechung sollte generell nicht am Bildschirm gearbeitet werden. Empfohlen wird, alle 50 Minuten eine 10-minütige Pause einzulegen. Diese sollte dazu genutzt werden, aus dem Fenster oder in die Ferne zu schauen. Eine Pause an der frischen Luft ist optimal und hilft nicht nur der Konzentration, sondern auch den Augen. Zwischendurch sollte während der Bildschirmarbeit öfter bewusst geblinzelt werden.
Ausreichend trinken
Um die Schleimhäute feucht zu halten und trockenen Augen entgegenzuwirken, sollte auf eine ausreichende Trinkmenge (z. B. Wasser oder Kräutertee) geachtet werden.
Regelmäßige Augenuntersuchungen
Bei Bildschirmarbeit hat der Arbeitgeber den Mitarbeitern regelmäßige Untersuchungen der Augen anzubieten (Anhang Teil 4 Absatz 1 Nummer 1 Satz 2 der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge – ArbMedVV). Regelmäßig bedeutet in diesem Fall, dass Beschäftigten bis 40 Jahren mindestens alle fünf Jahre, Mitarbeitern ab 40 Jahren alle drei Jahre eine Untersuchung angeboten werden muss. Diese muss durch einen Betriebsarzt oder einen vom Arbeitgeber beauftragten Augenarzt nach AMR 14.1 erfolgen.
Bildschirmbrille
Ab etwa dem 40. Lebensjahr lässt die Elastizität der Augenlinse nach und das Sehen im Nahbereich wird schwieriger. Dann könnte eine für den Sehabstand von 50 bis 100 cm optimierte Bildschirmarbeitsplatzbrille helfen. Die Kosten dafür muss der Arbeitgeber übernehmen. Voraussetzung: Der Arbeitnehmer ist dauerhaft am Bildschirm tätig und die arbeitsmedizinische Vorsorge hat ergeben, dass eine normale Brille für die Tätigkeit nicht ausreicht.
Entspannungsübungen für die Augen
- Alle 20 Sekunden blinzeln, um die Augen zu befeuchten.
- Bewusst auf Gegenstände in unterschiedlichen Entfernungen schauen.
- Die Augen in alle Richtungen rollen, um die Augenmuskeln zu entspannen.
- Die Augen sanft mit kreisenden Bewegungen massieren.
- Eine warme Kompresse für einige Minuten auf die geschlossenen Augen legen.