BKK_Azubi

ADHS - Chaos im Kopf

04.03.2024
Stressed young woman, brain sketch
JungeXlerntXinXSchule
Syda_Productions/depositphotosID:130810976



Benjamin ist 15 Jahre alt und geht in die 8. Klasse. In der Schule läuft es bei ihm leider nicht so gut. Er redet viel mit seinen Sitznachbarn oder malt in seinem Block. Das Konzentrieren und Stillsitzen fällt Benjamin sehr schwer. Immer wieder klingelt das Telefon seiner Eltern, die Lehrer beschweren sich über Benjamins Verhalten. Er störe und sei respektlos. Auch in den Pausen kann Benjamin sich nicht entspannen, er gerät immer wieder in Konflikte, da er das Gefühl hat, dass seine Mitschüler ihn provozieren wollen. In seiner Freizeit war Benjamin früher immer total gerne draußen in der Natur unterwegs, ist gerne geschwommen und hat Handball gespielt, ein richtiger Sportinteressent. Doch all diese Hobbies hat er sausen lassen, da er schnell das Interesse verliert. Er bleibt lieber zuhause und macht gar nichts. Seine Eltern sind so genervt davon, dass sie ständig mit ihm streiten. Benjamin geht dabei schnell an die Decke, knallt Türen und schlägt gegen die Wand.

ADHS steht für „Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung“. Laut internationalen und nationalen Studien sind rund 5% aller Kinder und Jugendliche von ADHS betroffen. Es ist eine häufige Ursache für Lern-, Konzentrations-, Leistungsstörungen und Störungen im Sozialverhalten. Die Symptome unterscheiden sich sehr nach Geschlecht und auch nach Alter. So zeigen Mädchen häufig andere Symptome als Jungs und bei Kindern sind die Symptome anders ausgeprägt als bei Jugendlichen. Im Erwachsenenalter unterscheiden sich die Symptome erneut.

KindXmachtXHausaufgaben
photographee.eu/depositphotosID:209976634

Die Ursache von ADHS wird bis heute noch erforscht. Die Hauptursachen sind Veränderungen der Funktionsweise des Gehirns, dabei ist der Stoffwechsel der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin gestört. Diese Botenstoffe sind für Aufmerksamkeit, Antrieb und Motivation zuständig. Die Veränderungen sind jedoch sehr komplex, da viele Faktoren zusammen wirken. Einzelne genetische Veränderungen spielen eine wichtige Rolle, Schwangerschafts- oder Geburtskomplikationen können einen Einfluss haben und auch ein belastendes Umfeld wie beispielsweise schwierige Familiensituationen können sich auf die Symptome auswirken.

Wenn du dich bei diesem Beitrag angesprochen fühlst oder Personen in deinem Umfeld kennst, an die du direkt denkst, solltest du deine Eltern oder andere erwachsene Personen, denen du vertraust, darauf ansprechen. Nur die Diagnostik durch einen erfahrenen Arzt oder Psychotherapeuten kann feststellen, ob ADHS vorliegt.