Die nächste Ausgabe erscheint am 01.07.2024.

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Das Magazin der BKK WIRTSCHAFT & FINANZEN

Kindheit ohne Kopfzerbrechen: „Aktion Mütze“

Mädchen in Schulklasse

Elf- bis 17-Jährige leiden besonders häufig an Kopfschmerzen: In Deutsch­land betrifft dies Erhebungen des Robert Koch-Instituts zufolge fast jedes zweite Mädchen und etwa jeden dritten Jungen. Fast doppelt so oft wie Kinder nehmen Jugendliche bei wiederholt auftretenden Kopfschmerzen Medikamente ein. Die auch von der BKK W&F unterstützte „Aktion Mütze“ steuert hier entgegen. Ihr Ziel: eine „Kindheit ohne Kopfzerbrechen“.

Ursprünglich nur für eine zweijährige Pilotphase in den siebten Klassen einer Schule in Schleswig-Holstein durchgeführt, finden sich heute in fast allen Bundesländern teilnehmende Schulen. Denn schon das Ergebnis der Pilotphase war deutlich: Es zeigte sich, dass die am Programm teilnehmenden Kinder 70 bis 80 Prozent weniger Kopfschmerzen hatten und es auch in den Familien weniger Stress gab.

Aus einer Zusammenarbeit der Zies gGmbH und Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Hartmut Göbel als Leiter der Schmerzklinik Kiel hervorgegangen, bietet das Konzept viele hilfreiche Anknüpfungspunkte:

• Die Lehrerinnen und Lehrer bekommen zur Unterrichtsvorbereitung zunächst eine ausführliche Informationsmappe zur Verfügung gestellt. Sie enthält auch die Ziele, Inhalt und Aufbau der einzelnen Unterrichtsstunden und eine Audio-CD mit Entspannungsübungen. Inhaltlich umfasst die Unterrichtseinheit Informationen zu wirksamen Maßnahmen bei unterschiedlichen Kopfschmerztypen und deren Vorbeugung. Zudem werden die Jugendlichen für die Risiken eines unreflektierten Medikamentengebrauchs sensibilisiert – medi­zinisch und didaktisch fundiert.

• Die Jugendlichen werden in den insgesamt drei Doppelstunden durch das Mitmachheft „Mütze hat den Kopfschmerz satt“ begleitet.

• Auch die Eltern erhalten ausführliche Informationen.

• Den Abschluss bildeten freiwillige Befragungen der Jugendlichen. Sie werden zwei Mal im Abstand von sechs Monaten durchgeführt und helfen somit auch die Wirksamkeit der „Aktion Mütze“ zu messen.

Mütze mit Kopfschmerzen
Copyright: Karin Frisch
Kopfschmerz in der Schule 2016

“Durch die Unterrichtseinheit lernen Schüler und Schülerinnen ebenso wie das Lehrpersonal und die Eltern, wie sie durch Veränderungen im Alltag Kopfschmerzen wirksam vorbeugen können. Die Schulstunden zeigen auch die Risiken von unreflektiertem Medikamentengebrauch auf und betonen den Nutzen gezielter Beratung und Vorbeugung. Mit der „Aktion Mütze“ wollen wir nicht nur die Gesundheitskompetenz des Einzelnen stärken. Die Situation kopfschmerzbetroffener Kinder und Jugendlicher lässt sich nachhaltig nur dann verbessern, wenn viele relevante Akteure daran mitwirkten. Darum beziehen wir auch mit unserer Aktion bewusst Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern und Krankenkassen mit ein und suchen das Gespräch mit Ministerien und Behörden. Durch diese Zusammenarbeit werden eine deutlich effiziente Vorbeugung und nachhaltige Versorgung möglich.”

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Prof. Dr. Hartmut Göbel
Muetze und Arzt
Copyright: Karin Frisch

Mehr Informationen?

Das Schulmaterial können interessierte Schulen kostenfrei unter: aktion-muetze@zies-frankfurt.de bestellen.

Go online: zies-frankfurt.de/kinder-staerken.html

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Inhalt zwischenzeitlich veraltet sein könnte.

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