Die nächste Ausgabe erscheint am 01.04.2024.

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Das Magazin der BKK WIRTSCHAFT & FINANZEN

Sicher in die Hitze
Wer Sonnenbrände vermeidet, minimiert das Hautkrebsrisiko

Toddler boy on beach with father

Durch die Sonne produziert unser Körper den größten Bedarf an wichtigem Vitamin D und das Glückshormon Serotonin. Die Sonne ist also wichtig für unsere Stoffwechselprozesse im Körper und dafür, dass wir glücklich sind. Daneben verhilft sie zu gebräunter Haut und hellen Strähnen im Haar. Doch so gut die Sonne für den Menschen vermeintlich ist, kann sie erheblichen Schaden anrichten.

Ein Sonnenbrand sieht weder hübsch aus, noch ist dieser angenehm zu ertragen. Er ist rot und schmerzt, man weiß nicht, wie man schlafen soll. Viele Personen riskieren leichtfertig einen Sonnenbrand, weil sie denken, dass die Haut nach dem Brand schön gebräunt ist. Dieser Gedanke ist nicht nur falsch, es schadet der Haut nachhaltig und erhöht zudem das Risiko für Hautkrebs.

UV-Strahlung und Hautkrebs

Ultraviolette Strahlen (UV-Strahlen) zerstören das hauteigene Kollagen und lassen die Haut ihre Elastizität und Spannkraft verlieren. Die Folge ist Faltenbildung, vorzeitige Hautalterung sowie Pigmentbildung. Wird die Haut intensiv durch UV-Strahlen belastet, treten akute Hautschäden auf, wie zum Beispiel Sonnenbrand. Wird die bereits überstrapazierte Haut weiterhin den Strahlen ausgesetzt, so entstehen Blasen, bei weiterer Bestrahlung stirbt sogar Gewebe ab. Bei jedem Sonnenbrand wird die menschliche Erbsubstanz unterbrochen, bis zu einem gewissen Maß schafft der Körper es selbst, diese Schäden zu reparieren. Wird der Schaden an der Erbsubstanz jedoch größer, kann langfristig an diesen Stellen Hautkrebs entstehen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Euroskin

(European Society of Skin Cancer Prevention) raten auch von Solarienbesuchen ab, denn epidemiologische Untersuchungen zeigen, dass jeder Solarienbesuch das Hautkrebsrisiko steigert. Daher hat die WHO im Juli 2009 die natürliche UV-Strahlung der Sonne und die künstliche aus Solarien in die höchste Kategorie krebsauslösender Faktoren eingestuft.

Held mit Schutzschild?

Sonnenschutzmittel können Sonnenbrände bei korrekter Anwendung verzögern, aber UV-Strahlen nicht komplett blockieren. Sie enthalten lösliche und/oder unlösliche UV-Filter, die UV-Strahlen absorbieren, streuen oder reflektieren. Die Sonnenschutzmittel könnten Hautalterung und einige Formen von Hautkrebs verhindern, wenn sie sowohl gegen UV-B- als auch gegen UV-A-Strahlung schützen. Doch auch bei korrekter Verwendung geeigneter Produkte dringt ein Teil der UV-Strahlung in die Haut ein. Sonnencremes und Co. schützen deshalb nicht vollständig vor langfristigen Schäden der Haut. Sie verlängern zudem nur die Schutzzeit, in der sich die Haut ohne Sonnenschutz röten würde.

Beispiel

Rötet sich die Haut bereits nach fünf Minuten ohne Sonnenschutz, würde das Auftragen eines Sonnenschutzmittels mit dem Lichtschutzfaktor 20 die Haut 20-mal länger schützen, demnach für 100 Minuten. Ein erneutes Auftragen verlängert diesen Schutz nicht. Zusätzlich kann man sich schützen, indem man eine starke Sonneneinstrahlung vermeidet und körperbedeckende Kleidung trägt. Stoffe, die dunkel und dicht gewebt sind, schützen besser vor UV-Strahlen.

Mit Früherkennung bessere Chancen

Gesetzlich Krankenversicherte ab 35 Jahren haben alle zwei Jahre einen Anspruch auf ein Hautkrebs-Screening. Die Teilnahme ist kostenlos und darf nicht als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) abgerechnet werden.

Dies ist eine Untersuchung, die bei entsprechend qualifizierten Hautärztinnen und Hautärzten erfolgt. Zuerst wird eine Anamnese durchgeführt, das bedeutet, dass Ihre Krankengeschichte und eventuelle Hautkrebserkrankungen in der Familie erfragt werden. Die Hautärztin oder der Hautarzt berät Sie über Ihren individuellen Hauttyp und die Risikofaktoren für Hautkrebs. Sie bekommen Tipps zum vernünftigen Sonnenschutzverhalten und werden über die Möglichkeiten zur Selbstkontrolle der Haut beraten. Im Anschluss erfolgt die eigentliche Untersuchung: Ihre gesamte Haut einschließlich der Kopfhaut, alle sichtbaren Schleimhäute und die Nägel werden untersucht. Entfernen Sie daher vor der Untersuchung Nagellack, Körperschmuck sowie Make-up und vermeiden Sie aufwän­dige Frisuren. Die Untersuchung hat keine Nebenwirkungen und ist nicht schmerzhaft.

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Klasse Kasse – Screening unter 35

Auch für Versicherte unter 35 Jahren bietet die BKK W&F in vielen Regionen durch besondere Zusatzverträge die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Hautkrebs-Screening. Die Abrechnung erfolgt dann direkt über die Versichertenkarte.

Go online: bkk-wf.de/hautkrebsscreening

Wird eine verdächtige Stelle identifiziert, folgen weitere Unter­suchungen bei einer Fachärztin oder einem Facharzt für Hautkrankheiten (Dermatologin / Dermatologe).

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Inhalt zwischenzeitlich veraltet sein könnte.

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