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Schlechte Impfquoten bei Jungen und Mädchen begünstigen Krebs durch HPV

Teenager Mädchen mit Pflaster auf Arm nach Impfung

Aktuellen Zahlen zufolge erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 2900 Männer an HPV-bedingtem Krebs. Das RKI geht von rund 1000 Krebsfällen im Bereich von Anus und Genitalien sowie 1900 Fällen im Rachen aus. Eine Impfung würde helfen, doch sie wird immer noch viel zu selten genutzt. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt sie nicht nur für Mädchen, sondern auch für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Denn Jungen schützen damit auch andere, ungeimpfte Jungen und Männer beim Sex wesentliche Überträger darstellen, die Frauen mit HP-Viren infizieren. Trotzdem sind aktuell nur rund 60 Prozent der weiblichen Jugendlichen und sogar nur 15 Prozent der männlichen 15-Jährigen geimpft –  kein guter Wert im internationalen Vergleich. So liegt die Quote in Portugal bei jungen Mädchen mit 95 Prozent an der Spitze.

Symptomloser Verlauf aber heimtückische Folgen

Inside HPV Gegenueberstellung Mit ohne Impfung copyright RKI
RKI

HPV dringen über Mikroverletzungen der Haut/Schleimhaut ein, hauptsächlich passiert dies über sehr engen Körperkontakt durch Geschlechts- oder Oralverkehr. Auch die Nutzung eines Kondoms kann die Ansteckung nicht vollständig verhindern. Eine Infektion verläuft dabei in den meisten Fällen symptomlos und ohne Beschwerden: in 90 Prozent der Fälle ist ein gesundes Immunsystem in der Lage, diese Infektion innerhalb von zwei Jahren selbst zu heilen. Auch krebsfördernde HPV-Hochrisikotypen überstehen die meisten Menschen symptomlos und ohne Behandlung.

Zu Zellveränderungen kann es aber kommen, wenn eine Infektion mit Hochrisikotypen dauerhaft fortbesteht, diese können sich dann im Laufe von vielen Jahren zu Krebs entwickeln. Bei einer dauerhaft fortbestehenden HPV-Infektion mit sogenannten Niedrigrisikotypen können sich Feigwarzen bilden.

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