Heißgelaufen? Tipps gegen Hitze am Arbeitsplatz
Bei Hitze zu arbeiten kann ganz schön mühsam sein. Du kennst das bestimmt: Die Kleidung klebt am Körper. Es fällt dir schwer, dich zu konzentrieren. An manchen Tagen leidest du unter Kopfschmerzen und Schwindel. Die Leistung lässt nach. Kein Wunder, die heißen Temperaturen belasten den Körper enorm. Hier findest du Tipps und Empfehlungen, wie du heute und in Zukunft mit der Hitze am Arbeitsplatz umgehen kannst. Manches betrifft dich vielleicht nicht oder ist nicht so einfach umsetzbar. Du entscheidest, was zu dir und deinem Arbeitsumfeld passt.
Vorbereitet sein
Bereite dich auf die nächste Hitzewelle vor. Achte auf Hitzewarnungen im Fernsehen, im Radio, in der Zeitung und im Internet oder verfolge das Wetter per App. Informieren kannst du dich auch über die Hitzewarnkarte des Deutschen Wetterdienstes. Sie zeigt dir, welche Regionen von der Hitze betroffen sind. Tausche dich mit Kolleginnen und Kollegen über Hitzewarnungen aus. Denn: Sind alle auf mögliche Gefahren durch extreme Hitze vorbereitet, können sich auch alle besser schützen und aufeinander achtgeben.
Trinken, aber richtig
Während einer Hitzewelle solltest du genug trinken. Über den Tag verteilt etwa zwei bis drei Liter. Schwitzt du stark oder arbeitest du viel im Freien, trinke entsprechend mehr. Es hilft, stets ein Getränk in Reichweite zu haben – auch unterwegs. An Hitzetagen verlierst du nicht nur viel Flüssigkeit, sondern auch Elektrolyte wie Natrium. Solche Mineralstoffe sind für den Körper sehr wichtig.
Indem du Wasser trinkst, nimmst du genug Mineralstoffe auf. Magst du Wasser nicht so gerne, probiere es mit ungesüßten Kräuter- und Früchtetees oder Saftschorlen. Das Getränk sollte kühl, aber nicht kalt oder eisgekühlt sein. Sonst produziert dein Körper nur noch mehr Wärme. Vermeide alkohol-, koffein- und zuckerhaltige Getränke, sie belasten Herz und Kreislauf bei Hitze zusätzlich. Bist du gesundheitlich vorbelastet – etwa an Herz oder Nieren – bespreche deine tägliche Trinkmenge mit deinem Arzt oder deiner Ärztin.
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Leichte Kost gegen den Heißhunger
An heißen Tagen solltest du lieber mehrere kleine Mahlzeiten zu dir nehmen als drei große. Frage in der Kantine etwa nach einer halben Portion und esse dafür lieber am Nachmittag nochmal eine Kleinigkeit. Leichte, frische und kühle Speisen mit einem möglichst hohen Wassergehalt eignen sich besonders – dazu gehören etwa Obst und Gemüse (Melonen, Tomaten, Gurken, Zucchini, Kirschen oder Beeren), Salate und fettarme Suppen. Achte aber darauf, dass das Essen normal gesalzen ist, um den Natriumverlust durch das Schwitzen auszugleichen.
Das richtige Outfit
Wenn du drinnen arbeitest, trage möglichst leichte, luftige und atmungsaktive Kleidung. Geeignete Stoffe sind dünne Baumwolle, Viskose, Leinen und Seide. Hauptsache, die Kleidung sitzt locker, damit die Luft zirkulieren kann. Leichtes Schuhwerk ist ebenfalls zu empfehlen. Gibt es an deinem Arbeitsplatz eine Kleiderordnung, kläre mit deiner Führungskraft, ob sich diese bei hohen Temperaturen anpassen lässt. Arbeitest du im Freien, kannst du etwa Kopfbedeckungen mit Schirm, Nacken- und Ohrenschutz tragen. Musst du einen Schutzhelm tragen, kannst du Nacken und Ohren durch ein Tuch oder einen einknöpfbaren Nacken- und Ohrenschutz bedecken. Zum Schutz vor UV-Strahlung sollte die Kleidung dichtgewebt und aus Baumwolle bestehen. Lange Ärmel und Hosenbeine helfen, möglichst viel deiner Haut zu schützen. Trage eine Sonnenbrille, um deine Augen zu schützen.
Hitze und Arbeit
Kühle dich aktiv ab
Lasse kaltes Leitungswasser über die Innenseite deiner Handgelenke laufen oder bade deinen Unterarm darin. Ein Fußbad erfrischt ebenso. Für Abkühlung kann auch eine Sprühflasche mit Wasser sorgen, mit der du Gesicht und Arme benetzt. Steht die Luft um dich herum, kann schon ein leichter Luftzug wohltun. Verwende einen Fächer oder einen Ventilator. Achte aber darauf, das Gerät nicht direkt auf eine Person auszurichten, sondern in einiger Entfernung aufzustellen – manche Menschen reagieren empfindlich auf Zugluft. Beachte auch, dass durch den Ventilator Staub oder Pollen aufgewirbelt werden können, was Kolleginnen und Kollegen mit Allergien gefährden könnte.
Einfach lüften?
Gute Idee! Aber lüfte nur, wenn es draußen kühler ist als in den Innenräumen. Falls die Luftfeuchtigkeit drinnen sehr hoch ist – etwa durch bestimmte Arbeitsprozesse -, solltest du trotzdem lüften. Sehr feuchte Luft behindert das Schwitzen. Sollen die Fenster nachts nicht geöffnet werden, lüfte in den kühleren Morgenstunden. Öffne dann alle Fenster gleichzeitig und möglichst auch gegenüberliegende Fenster und Türen. Tagsüber solltest du die Fenster geschlossen halten und verschatten – etwa mit Rollläden oder Markisen. Von innen können Rollos, Jalousien, Vorhänge oder spezielle Sonnenschutzfolien angebracht werden. Da sie Abwärme erzeugen, solltest du zudem nicht oder selten benötigte Elektrogeräte immer ausschalten. Das gilt für Kopierer, Drucker, Computer, Scanner und ähnliche Geräte. Überschreitet die Raumtemperatur trotz allem eine bestimmte Schwelle, informiere deinen Arbeitgeber. Denn: Die technischen Regeln für Arbeitsstätten sehen vor, dass während der Arbeitszeit eine gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur am Arbeitsplatz herrscht. Steigt die Lufttemperatur im Arbeitsraum über 26 Grad sollen, ab über 30 Grad müssen Arbeitgeber wirksame Schritte durchführen, um die Beschäftigten zu entlasten.
Pausieren und abkühlen
Mache an Hitzetagen ausreichend Pausen. Verbringe sie möglichst in einer kühlen Umgebung. Das hilft, Hitzestress abzubauen. Nutze die Pausen, um etwas Kühles zu trinken. Nach der Arbeit oder zwischen deinen Arbeitsschichten solltest du darauf achten, dich wirklich zu erholen. Je länger die Hitzewelle dauert, desto mehr steigt der Hitzestress.
Was für die Arbeit im Freien gilt
Arbeitest du im Freien, bist du der Hitze und Sonne besonders ausgesetzt. Creme dich mit Sonnenschutz ein, der einen hohen Lichtschutzfaktor hat und schweißfest ist. Dein Arbeitgeber sollte ihn in ausreichenden Mengen bereitstellen, sofern er dich durch keine anderen Schutzmaßnahmen vor der UV-Strahlung der Sonne schützt. Arbeite tagsüber möglichst nur an beschatteten Plätzen, etwa unter Sonnensegeln, Sonnenschirmen oder provisorischen Überdachungen. Aber Vorsicht – auch dort lauert die UV-Strahlung. Schütze deine Haut daher auch im Schatten, trage geeignete Kleidung, creme dich ein und trage möglichst eine Sonnenbrille. Meide nach möglichst die heißeste Tageszeit für deine Arbeit, wenn sich schwere körperliche Arbeit nicht vermeiden lässt. Nutze möglichst die kühleren Tageszeiten wie den frühen Morgen. Achte in Abstimmung mit deiner Führungskraft darauf, genug und ausreichend lange Pausen zu machen. Lässt es sich nicht vermeiden, in der Sonne zu arbeiten, lege aktiv „Sonnenpausen” im Schatten ein. Schon „Kurzpausen“ von wenigen Minuten können wirkungsvoll sein. Verbringe deine Mittagspause möglichst im Schatten oder am besten in kühlen Innenräumen.
Füreinander da sein
Egal ob drinnen oder im Freien – achte bei extremer Hitze auf dich und deine Kolleginnen und Kollegen. Unterstützt euch gegenseitig. Denn nicht jeder Mensch verträgt die Hitze gleich gut. Gerade ältere Personen, Menschen mit Behinderungen oder Vorerkrankungen sind besonders gefährdet. Achte auf Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Verwirrung, Koordinationsprobleme oder hoher Puls. Die betroffene Person sollte sich dann möglichst an einen kühlen Ort begeben, in Ruhe etwas trinken und Kopf, Nacken oder Unterarme mit Wasser abkühlen. Bei schweren Symptomen wie Fieber, Erbrechen, Bewusstlosigkeit oder Atemnot solltest du den Rettungsdienst (Notrufnummer 112) oder einen Arzt rufen.
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