So früh wie selten: die Zeckensaison hat bereits begonnen

Mit steigenden Temperaturen hat auch die die Zecken-Saison wieder begonnen. Damit steigt auch das Risiko, sich mit Krankheiten zu infizieren, die von Zecken übertragen werden.
Ob bei der Gartenarbeit, beim Grillen auf der Wiese oder beim Parkspaziergang, die achtbeinigen Blutsauger lauern nicht nur auf Bäumen den Waldspaziergängern auf. Sie leben meist in Gräsern, Hecken oder im Unterholz. Weltweit sind über 800 Zeckenarten bekannt, von denen sind 20 Arten in Deutschland heimisch. Der bekannteste Vertreter bei uns ist der Holzbock. Die blutsaugenden Parasiten sind mit einem Stechrüssel mit Widerhaken ausgestattet. Sie leben vorwiegend auf Gräsern, auf Farnkraut oder auf der Unterseite von Blättern und Büschen. Wenn sie einen Wirt ausgemacht haben, lassen sie sich fallen und suchen eine geeignete Stelle zum Blutsaugen.
Darum sind Zeckenstiche so gefährlich
Der Stich selbst ist kaum spürbar. Da mit dem Eindringen des Rüssels gleichzeitig ein schmerzstillendes Sekret abgegeben wird, ist an der Stichstelle oft nur eine kleine Rötung sichtbar. Doch Zecken können durch ihren Stich mehrere Krankheiten übertragen. Wenn Sie einen Urlaub in einem Gebiet planen, in dem vermehrt Zecken auftreten, dann sollten Sie sich vorher impfen lassen. Die in Deutschland erhältlichen Schutzimpfungen schützen allerdings trotz mittlerweile immerhin zwei laufender Zulassungsstudien für eine Impfung gegen Borreliose bis auf Weiteres ausschließlich gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME.
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FSME-Viren befinden sich in den Speicheldrüsen der Zecke und werden beim Stich direkt auf das Opfer übertragen. Zunächst reagiert der Patient mit Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Die Symptome gleichen einer Sommergrippe. Bei einem Teil der Infizierten kann das zentrale Nervensystem befallen werden. Eine Hirnhautentzündung (Meningitis) mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen und Nackensteifheit ist die Folge. Eine schwere Form der FSME ist die Gehirnentzündung (Meningoenzephalitis),

In Deutschland zählen vor allem Bayern, Baden-Württemberg und der Süden Hessens als Risikogebiet. Im Jahr 2024 wurden dabei laut Robert Koch Institut (RKI) mit 686 FSME-Erkrankungen die zweithöchste Erkrankungszahl seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 gemeldet, was fast einer Verdoppelung des langjährigen Durchschnitts entspricht.
Im Gegensatz zu FSME ist Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung, die von sogenannten Borrelien ausgelöst wird. Sie befinden sich im Mitteldarm der Zecke und gelangen erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Wirt. Die Borreliose kommt in allen gemäßigten Klimazonen vor und tritt 100-fach häufiger auf als die FSME. Sie ist schwerer zu diagnostizieren. Zu häufig ähneln die Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Fieber und Kopfschmerzen denen anderer Krankheiten. Ein charakteristisches Merkmal der Borreliose ist die sogenannte Wanderröte. Einige Tage nach einem Zeckenstich wird um die Einstichstelle eine Rötung sichtbar. Einen Impfstoff gegen Borreliose gibt es noch immer nicht. Wird die Borreliose nicht erkannt und behandelt, kann ein chronisches Stadium mit Befall der Haut, der Gelenke und des Nervensystems auftreten.
So kann ich mich bestmöglich schützen
Einen 100-prozentigen Schutz gegen Zeckenstiche gibt es nicht. Dennoch kann man Maßnahmen ergreifen, um das Risiko möglichst gering zu halten:
- Das Tragen von langen Ärmeln und langen Hosen.
- Die getragene Kleidung nach dem Spaziergang untersuchen oder besser noch in der Waschmaschine waschen.
- Den eigenen Körper, den des Partners oder der Kinder nach möglichen Zecken absuchen. Zecken bevorzugen warme Körperstellen und weiche Haut.
Was tun, wenn eine Zecke entdeckt wird?
- Sofort mit einer Zeckenkarte, einer Zeckenschlinge oder einer feinen Pinzette entfernen. So lässt sich das Infektionsrisiko verringern.
- Sollte es bereits zum Stich gekommen sein, sollte die Einstichstelle beobachtet werden. Bildet sich eine ringförmige Hautrötung ist der Besuch einer ärztlichen Praxis notwendig.