Personalpraxis - 13.12.2023

Die Mischung macht´s: Altersstruktur im Team

In vielen Betrieben treffen Mitarbeiter verschiedener Generationen aufeinander. Sie alle können voneinander lernen, um fit für die Zukunft zu werden. Aufgrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels gewinnen altersgemischte Teams aus Generation Z und Babyboomern immer mehr an Bedeutung – mit vielen Vorteilen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Unternehmenskultur als Schlüssel

Zurzeit stehen vier Generationen im Erwerbsleben: Babyboomer neben Generation X, Y und Z. Arbeiten diese in altersgemischten Teams zusammen, so treffen unterschiedliche Ziele, Werte und Fähigkeiten aufeinander. Beispielsweise arbeiten Mitarbeiter, die mit dem Internet und Social Media aufgewachsen sind, mit Kollegen, die erst im Laufe ihres Erwachsenenlebens mit diesen Technologien zu tun bekamen. Diese Situation birgt sowohl Konfliktpotenzial als auch Chancen.

Stereotype weit verbreitet

Jüngeren wird oft nachgesagt, dass sie überzogene Vorstellungen hätten und zu unerfahren seien, beispielsweise für Führungspositionen. Auch gegenüber älteren Menschen sind negative Stereotype und Klischees weit verbreitet. Das zeigt auch eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes aus dem Jahr 2022. Demnach ist ein Drittel der Befragten (32 Prozent) der Meinung, dass alte Menschen für die jüngere Generation Platz machen sollten, indem sie wichtige berufliche und gesellschaftliche Rollen aufgeben. Durch die Erhöhung des Rentenalters und den demografischen Wandel stehen jedoch künftig immer mehr Ältere im Berufsleben und altersgemischte Teams gewinnen an Bedeutung.
Gute Kommunikation ist wichtig
Um Konflikte zu vermeiden und das Potenzial altersgemischter Teams zu fördern, braucht es eine gute Kommunikation, viel Toleranz und gegenseitiges Verständnis. Grüppchenbildung und die klischeehafte Zweiteilung zwischen Jung und Alt sollten Führungskräfte nicht zulassen. In Teamrunden kann aufgezeigt werden, was jeder Einzelne, egal welchen Alters, zum Erfolg beiträgt. Führungskräfte und Mitarbeiter sollten offen sein für neue Ideen und Ziele, aber auch für Altbewährtes. Durch positive Erlebnisse wie gemeinsames Kochen oder Teamevents kann der Zusammenhalt gestärkt werden. Oft entdecken die Mitarbeiter über solche Aktionen, dass es trotz der Altersunterschiede viel Verbindendes gibt.

Vorteile altersgemischter Teams

Wollen Arbeitgeber die Bildung altersgemischter Teams fördern, sollten sie schon bei der Einstellung einiges beachten:
Mit kontinuierlichen Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten kann sichergestellt werden, dass alle Mitarbeiter, unabhängig von ihrem Alter, auf dem neuesten Stand bleiben und ihr Potenzial entfalten können.
Altersgemischte Teams können viel leistungsstärker als Teams mit Mitarbeitern gleichen Alters sein. Denn im Idealfall gleichen sie ihre Schwächen und Stärken untereinander aus. Während Ältere mit ihrer Erfahrung und Gelassenheit punkten, aber etwas altersmüde sein können, sorgen jüngere Mitarbeiter für Dynamik. Oft kennen sie sich mit neuen Technologien sehr gut aus – dafür fehlt ihnen wiederum die berufspraktische Erfahrung. Durch unterschiedliche Lebenserfahrungen, Stärken und berufliche Hintergründe kann ein breites Spektrum an Ideen und innovativen Lösungen entstehen. Gerade bei komplexen Aufgaben sind altersgemischte Teams im Vorteil, weil sie verschiedene Blickwinkel und Herangehensweisen haben. Weiterer Vorteil: Altersgemischte Teams können besser auf die Bedürfnisse und Erwartungen von Kunden verschiedener Altersgruppen eingehen.

Herausforderung: Wertvorstellungen

Natürlich gibt es auch Herausforderungen in altersgemischten Teams, beispielsweise Kommunikationsbarrieren oder unterschiedliche Arbeitsweisen. Die Werte von Alt und Jung im Hinblick auf Loyalität, Pflichtgefühl oder Pünktlichkeit können sehr unterschiedlich sein. Daher kann es schneller zu Missverständnissen kommen als in gleichaltrigen Teams. Damit die Zusammenarbeit erfolgreich ist, braucht es eine offene Kommunikation, gegenseitigen Respekt und den Willen, von den Erfahrungen und Perspektiven des jeweils anderen zu lernen.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Inhalt zwischenzeitlich veraltet sein könnte.

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