BGM - 17.02.2022

Corona und die Folgen für die Arbeitswelt

Die Corona-Pandemie hat die gesamte Gesellschaft, auch die Unternehmen, vor enorme Herausforderungen gestellt. Der BKK Gesundheitsreport 2021 greift dies mit seinem Schwerpunktthema „Krise – Wandel – Aufbruch“. Beleuchtet wird auch, wie Arbeit zukünftig neugestaltet werden kann.

Auswirkungen auf körperliche und psychische Gesundheit

Die Corona-Pandemie hat Spuren bei der körperlichen und psychischen Gesundheit der Beschäftigten hinterlassen: Die Arbeitsmotivation und der Zusammenhalt in der Belegschaft haben abgenommen, während Konflikte zugenommen haben. Aus Sicht jedes vierten Befragten haben sich v. a. die eigene Arbeitsmotivation sowie der Zusammenhalt in der Belegschaft (24,8 Prozent) durch die Pandemie verschlechtert. Einer Umfrage des BKK Dachverbandes unter 3.000 Beschäftigten in Deutschland zufolge sieht ein großer Teil der Arbeitnehmer (44,3 Prozent) die Arbeitswelt schlecht oder sehr schlecht auf zukünftige Krisen vorbereitet.

Auf das eigene Unternehmen bezogen fällt die Bewertung allerdings positiver aus: Ein Viertel der Befragten findet, dass die Anpassungsfähigkeit des eigenen Unternehmens durch die Pandemie zugenommen hat. Und 37,7 Prozent der Beschäftigten sehen ihren Arbeitgeber auch für zukünftige Krisen gut vorbereitet.

Praxistipp

Nähere Informationen finden Sie im BKK Gesundheitsreport 2021 „Krise – Wandel – Aufbruch“.

Weniger Krankheitsfälle, längere Erkrankungszeiten

Im Jahr 2020 ist die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) leicht zurückgegangen: Von 18,4 AU-Tagen je Beschäftigten auf 18,2 Tage. Nach wie vor liegen Muskel- Skelett-Erkrankungen an der Spitze (24,6 Prozent), gefolgt von psychischen Störungen (17,5 Prozent) und Atemwegserkrankungen (14,0 Prozent).

Bemerkenswert ist, dass die Anzahl der AU-Meldungen (2020: 1,17 vs. 2019: 1,38) gesunken ist – dies sind so wenige wie seit 2012 nicht mehr. Die AU-Fälle hatten allerdings im Durchschnitt eine längere Dauer. Kurzzeiterkrankungen haben dagegen deutlich abgenommen, was auf den sehr starken Rückgang v. a. bei den Atemwegserkrankungen (22,1 Prozent weniger AU-Fälle gegenüber dem Vorjahr) und den Infektionen insgesamt zurückzuführen ist.

Dieser Rückgang ist v.a. durch die Hygiene- und Abstandsregeln sowie die vermehrte Arbeit im Homeoffice aufgrund der Corona-Pandemie zu erklären. Weniger AU-Fälle gab es auch in Berufen, deren Ausübung pandemiebedingt stark eingeschränkt war, wie in Hotels oder im Tourismus, oder die im Freien ausgeübt werden, wie in der Landwirtschaft.

Quelle: BKK Dachverband e.V.

Aufgabe der Unternehmen in Zukunft

Das Gemeinschaftsgefühl vieler Belegschaften hat in der Corona-Pandemie gelitten. Vor dem Hintergrund, dass in Unternehmen Menschen mit vielen unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansichten arbeiten, ist es gerade in Krisenzeiten wichtig, dass alle Beschäftigten an einem Strang ziehen. Um das Gemeinschaftsgefühl wieder zu stärken, sollten feste Regeln beispielsweise zum Arbeiten im Homeoffice und in Präsenz gefunden werden. Wenn Arbeit in Präsenz wieder möglich ist, können beispielsweise zwei von fünf Arbeitstagen im Homeoffice und drei in Präsenz stattfinden. An den Präsenztagen sollten alle Beschäftigten anwesend sein, damit Gespräche stattfinden und konkrete Entscheidungen getroffen werden können.

Die wichtigste Aufgabe der Unternehmen wird laut den Autoren der Studie zukünftig sein, die Widerstandsfähigkeit der Belegschaft für unterschiedliche Belastungen (Resilienz) noch weiter zu stärken. Unternehmen sollten mehr mit der Belegschaft kommunizieren und auch besser zuhören. Eine weitere Aufgabe der Unternehmen ist, Führungskräfte gezielt auf die Besonderheiten des Führens in einer digitalen Umwelt vorzubereiten und zu schulen.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Inhalt zwischenzeitlich veraltet sein könnte.

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