Personalpraxis - 11.04.2022

Benefits zahlen sich aus

Zusatzleistungen des Arbeitgebers, sog. Mitarbeiter-Benefits, dienen in erster Linie dazu, die Zufriedenheit der Beschäftigten zu steigern, sie an das Unternehmen zu binden und sich im Recruiting positiv von der Konkurrenz abzuheben. Ein gutes Benefit-Angebot sollte dabei auf die Bedürfnisse der Beschäftigten zugeschnitten sein.

Auf Bedürfnisse der Mitarbeiter achten

Neben dem Gehalt, den Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sowie der Jobsicherheit sind es v. a. die freiwilligen Extras eines Unternehmens, die es attraktiv für seine Beschäftigten macht. Denn fest steht: Zufriedene Mitarbeiter fühlen sich innerlich stärker an das Unternehmen gebunden, sind seltener krank und sehen sich nicht so häufig nach Jobalternativen um. Gleichzeitig zeigen sie sowohl potenziellen Bewerbern als auch der bestehenden Belegschaft, dass das Unternehmen die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter kennt und eine insgesamt wertschätzende Unternehmenskultur pflegt. Wie die Benefits im Detail genau aussehen sollen, damit sie ihre Wirkung erzielen, ist meist von der Größe und vom Budget des Unternehmens abhängig, aber auch von der Altersstruktur und Zusammensetzung der Belegschaft. Mitarbeiter eines mittelständischen Familienunternehmens werden sich vermutlich andere Vorteile wünschen als jene eines Startups.

Die Vorstellung von attraktiven Benefits können bei Beschäftigten und Arbeitgebern weit auseinandergehen, wodurch ihre positive Wirkung auf beiden Seiten verloren geht. Daher ist es wichtig, die Angebote des Unternehmens auf die tatsächlichen Wünsche der Belegschaft zuzuschneiden. Personalverantwortliche sollten deshalb die Bedürfnisse und Wünsche erfragen und erst dann passende Angebote entwickeln. Auf diese Weise können neben allgemeinen Leistungen auch individuelle Lösungen für Teilgruppen oder einzelne Personen gefunden werden. Werden Mitarbeiter in den Entscheidungsprozess mit einbezogen, fühlen sie sich verstanden und besser unterstützt. Maxime ist: Für die einzelnen Beschäftigten sollte das Extra nicht nur Anerkennung und Wertschätzung ausdrücken, sondern einen konkreten Mehrwert ergeben, der sie in ihrer Lebenssituation unterstützt.

Praxistipp

Die Darstellung des Benefit-Angebots einer Firma sollte auch in dessen Stellenausschreibungen und Internetauftritt einen prominenten Platz finden. Sie könnten bei der Talentgewinnung das entscheidende Zünglein an der Waage sein.

Wie können Benefits aussehen?

Verschiedene Statistiken und Studien der letzten Jahre machen deutlich, dass neben einer angemessenen Bezahlung, Jobsicherheit sowie guten Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten v. a. die Flexibilität der Arbeitszeiten und -orte stark an Bedeutung gewonnen hat – nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie. Auffällig ist, dass der Wunsch nach flexibler Zeit- und Ortswahl generationenübergreifend ist (Studie von StepStone, September/Oktober 2020). Daneben wird für viele Beschäftigte auch eine ausgewogene Work-Life-Balance immer wichtiger, was bedeutet, dass mehr Zeit für die Familie und Freizeitaktivitäten zur Verfügung steht. Gefragt sind auch betriebliche bzw. betrieblich unterstützte Gesundheitsmaßnahmen (Kienbaum Benefits Survey 2020). Und es müssen auch nicht unbedingt der Firmenwagen oder teure Mitarbeiterevents sein. Oft genügen schon kleinere Gesten, die als Mitarbeiter-Benefit infrage kommen und z. B. die Work-Life-Balance verbessern.

Mögliche Mitarbeiter-Benefits

Finanziell:

Weihnachts-/Urlaubsgeld oder Prämien, Essensgutscheine, kostenfreie Mitarbeiterverpflegung, Mitarbeiterrabatte, Fahrtkostenzuschüsse

Materiell:

Diensthandy/-laptop, Homeoffice- Ausstattung Mobil: Dienstwagen, -fahrräder, Jobtickets, Bahnkarten

Gesundheit:

Gesundheitskurse, Zuschuss zum Fitnessstudio, betriebliche Präventionsmaßnahmen (z. B. Impfen), Betriebssport, Massagen, Gesundheitstage

Sozial:

flexible Arbeitszeiten, Möglichkeit zum Homeoffice oder zu mobiler Arbeit, betriebliche Altersvorsorge und andere Zukunftssicherungen (Lebens-, Unfall-, Berufsunfähigkeitsversicherung), flexible Tage zur Kinderbetreuung oder betriebliche Kinderbetreuung, Betriebsausflüge, Mitarbeiterevents, Anerkennung multikultureller und religiöser Feiertage, freie Tage für ehrenamtliche Tätigkeiten

Inhaltlich:

Weiterbildungen/Fortbildungen, Workshops, Veranstaltungsbesuche Sonstiges: Bürohunde, Sabbaticals, Napping- Room, Familien-Büro (separates Büro mit Schlaf- oder Spielecke)

Sonstige:

Bürohunde, Sabbaticals, Napping-Room, Familien-Büro (separates Büro mit Schlaf- oder Spielecke)

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