Die nächste Ausgabe erscheint am 01.07.2024.

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Das Magazin der BKK WIRTSCHAFT & FINANZEN

Deutscher Fachkräftepreis 2024 – darum ist Netzwerken so wertvoll

Out of Office - Fachkräftepreis Gruppenbild

Fachkräfte sind immer schwerer zu finden. Dies gilt auch für die Region Nordhessen, in der die BKK W&F zu Hause ist. Gemeinsam mit weiteren Akteuren aus Sozialversicherung und Wirtschaft engagieren wir uns dort seit 2019 in einem bislang bundesweit einmaligen Netzwerk „Nordhessen Netzwerk Betriebliche Gesundheit“ für mehr Aufmerksamkeit zu diesem Thema in Klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU). 2024 wurde es nun sogar für den Deutschen Fachkräftepreis nominiert. Ein Blick hinter die Kulissen mit Matthias Eisenhuth, Vertriebsleiter der BKK W&F.

Matthias Eisenhuth
Matthias Eisenhuth

Herr Eisenhuth, warum engagiert sich die BKK W&F im Netzwerk „Nordhessen Netzwerk Betriebliche Gesundheit“

Matthias Eisenhuth: Weil es Sinn macht. Während größere Unternehmen heute längst die Zeichen der Zeit erkannt haben und mit teilweise erheblichem Aufwand die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden als Wettbewerbsfaktor um Fachkräfte fördern und hinkt der Mittelstand noch etwas hinterher. Dabei spielen finanzielle Gründe oft nicht die Hauptrolle, es geht eher um Wissen und fehlende Ansprechpartner. Hier setzen wir als Netzwerk an.


Hand auf Herz: gab es wirklich keine Berührungsängste? Immerhin arbeiten sie im Netzwerk auch mit anderen Krankenkassen zusammen – in einem Themenfeld, das auch wettbewerblich für ihre Branche sehr interessant ist.

Eisenhuth: Natürlich gab es Berührungsängste. Sie wurden aber in der Masse schon vor der Gründung des Netzwerks ausgeräumt, da die Zusammenarbeit einiger Akteure noch 2 bis 3 Jahre älter ist. Damals ging die Initiative für mehr betriebliche Gesundheit noch von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA) aus, die aber zunächst nur einmalige Informationsveranstaltungen durch Krankenkassen finanziell unterstützte. Gerade in unserem als Gesundheitsregion bundesweit bekannten Landstrich gab es schon damals mehrere Krankenkassen, die sich daran beteiligten. Letztlich konzentrierte sich die von der BZGA geforderter Einbindung eines regionalen Wirtschaftspartners dann immer auf das Regionalmanagement Nordhessen. Da lag es im Anschluss natürlich nahe, den von der BZGA im zweiten Schritt gewünschten Aufbau eines Netzwerks gemeinsam anzugehen.

Die vertretenden Krankenkassen verstehen sich bei diesem Thema seitdem alle als Multiplikatoren – ebenso wie die mit der Gründung hinzugekommenen Wirtschaftsorganisationen. Wir treten zusammen auf und stellen eigene Interessen hinten an. Was auch funktioniert, da wir nicht in einzelne Unternehmen gehen, sondern Aufklärung zur einfachen Etablierung von Gesundheitsförderung in kleineren Unternehmen anbieten und diese auch gemeinschaftlich im Sinne von Leuchttürmen praktisch demonstrieren.


Was sich ja auch offensichtlich auszeichnet. Wie haben Sie den Abend der Preisverleihung im Bundesministerium für Arbeit persönlich empfunden?

Eisenhuth: Natürlich war ein tolles Erlebnis, Arbeitsminister Hubertus Heil als Vertreter einer der nur 21 nominierten Organisationen kennenzulernen, es gab wohl über 500 Bewerber. Und auch wenn es nicht für den ganz großen Wurf gereicht hat, auch der geteilte 2. Platz ist für mich eine große Anerkennung der bisher geleisteten Arbeit und motiviert natürlich, dieses Engagement auch fortzusetzen.


Vielen Dank für das Gespräch.

In Netzwerk engagieren sich sich die Betriebskrankenkassen BKK Herkules, BKK Werra-Meissner, BKK WIRTSCHAFT & FINANZEN sowie die Continentale BKK gemeinsam mit der BARMER, der Deutschen Rentenversicherung Hessen, der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) und weiteren Partnern.

Logo Nordhessen Netzwerk Betriebliche Gesundheit

Das Netzwerk wendet sich speziell an kleinere und mittelständische Betriebe in der Region Nordhessen und hilft bei der Umsetzung von Gesundheitsmanagement. Christian Klann, der Koordinator des Netzwerks, vergleicht dieses mit einem Schaufenster, in welches die Partner ihre Dienstleistungen und Produkte platzieren können. Bei Bedarf eines Unternehmens erfolgt ein Austausch im Netzwerk, um den passenden Partner für die Unterstützung zu finden. Diese koordinierte Zusammenarbeit ermöglicht es, speziell zugeschnittene Angebote und damit einen Mehrwert für die Unternehmen zu schaffen.

So unterstützt das Netzwerk bei der Erstellung einer Bestandsaufnahme zur betrieblichen Gesundheitsförderung, analysiert Krankheitstage und vergleicht diese mit Branchendurchschnitten, um auf dieser Basis die passenden Angebote der Netzwerkpartner vorzuschlagen. Gerade in der ländlich geprägten Region Nordhessens, die im Vergleich zu städtischeren Gebieten wie dem Rhein-Main-Gebiet eine geringere Dichte an Fachärzten aufweist, können durch das Netzwerk spezifische medizinische Untersuchungstermine koordiniert oder Schulungen zu Themen wie Stressmanagement und gesunder Ernährung angeboten werden. Mehr Informationen zum Netzwerk: https://www.nordhessen-gesundheit.de/die-projekte/mbg/

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Inhalt zwischenzeitlich veraltet sein könnte.

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