Vorwort: Liebe Leserinnen und Leser,
die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) steckt weiter in der Klemme: die Behandlungskosten steigen ungebremst und die unsortierte Politik setzt im Angesicht vielfältiger weltweiter Krisenherde trotz schallender Notrufe auch nach weiteren Monaten der Untätigkeit andere Prioritäten.
Dabei ist es längst 5 nach 12. Auf die neue Bundesregierung warten deshalb neben kurzfristigen Kostendämpfungsmaßnahmen auch die Notwendigkeiten eines echten Paradigmenwechsels: Gesundheitsförderung und Prävention müssen eine viel zentralere Rolle als bisher erhalten.
Denn zielgerichtete Leistungen zur nachhaltigen Verhaltensänderung kombiniert mit Angeboten zur Früherkennung von Krankheiten haben enormes bisher kaum genutztes Potential, Kosten zu vermeiden. Dazu gehört auch, die individuelle Gesundheitskompetenz stärken und eigenverantwortliches Handeln fördern. Nicht nur in der Pflege ist dies essenziell, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Belastung der Pflegekräfte zu senken.
Außerdem muss der Risikoausgleich unter uns gesetzlichen Krankenkassen diese Ausgaben deutlich angemessener als bislang honorieren. Eine stärkere finanzielle Beteiligung von Bund und Ländern ist trotzdem unerlässlich. Ein milliardenschweres Sondervermögen für Infrastruktur einzurichten und gleichzeitig weiterhin – nicht vorhandene (!) – Mittel der GKV für die Finanzierung gesamtgesellschaftlicher Aufgaben wie dem Umbau der Krankenhauslandschaft zu verplanen wäre der völlig falsche Weg.
Auch wenn dieser Ansatz mühsam klingt: es ist langfristig der beste Weg. Ein gemeinsames Engagement – von den Krankenkassen über die Politik bis hin zur Gesellschaft – ist der Schlüssel für eine bezahlbare Absicherung gegen Krankheit als elementarem Grundpfeiler eines zukunftsfähigen Gesundheitssystems.
Ihre
Maribel Soto Sobrino-Bahri
