Die nächste Ausgabe erscheint am 01.07.2024.

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Das Magazin der BKK WIRTSCHAFT & FINANZEN

Höhere Altersgrenzen für die Brustkrebs-Früherkennung

Female cancer survivors holding hands

Umsetzung einer EU-Leitlinie

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Bisher können nur Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre teilnehmen. Ab dem 1. Juli 2024 ist eine Teilnahme bis zum Alter von 75 Jahren möglich. Der Anspruch endet also erst mit dem 76. Geburtstag.

Seit 2009 werden in Deutschland flächendeckend Mammographie-Screenings durchgeführt. Die Erfolgsquote frühzeitig erkannter und damit die Sterblichkeit reduzierender Fälle wird von Experten auf 25 Prozent geschätzt – auch im Anbetracht einer vergleichsweise hohen Strahlenbelastung ein echter Erfolg. Denn reines Abtasten lässt Gewebeveränderungen erst ab einer Größe von ein bis zwei Zentimetern erkennen. Die Altersgrenze dieser kostenlosen Brustkrebsvorsorge für gesetzlich Versicherte wird nun aller Voraussicht nach von 69 auf 75 Jahre angehoben. Ab dem kommenden Sommer sollen Frauen dann bis zu diesem Alter alle zwei Jahre an einem sogenannten Mammographie-Screening zur Früherkennung teilnehmen können. Bisher galt das nur für die Altersgruppe zwischen 50 und 69 Jahren.

Diese Neuregelung beschloss jüngst der Gemeinsame Bundesausschuss, das höchste Gremium der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen. Hintergrund ist eine Aktualisierung der europäischen Brustkrebsleitlinie der EU-Kommission, die empfiehlt, auch jüngere und ältere Frauen in die Früherkennung einzubeziehen. Umgesetzt werden soll die Neuregelung zum 1. Juli 2024. Ab dann sollen sich die neu anspruchsberechtigten Frauen für einen Untersuchungstermin anmelden können. Automatische Einladungen wie bei den bisherigen Altersgruppen sind wegen der vergleichsweise kurzfristigen Umstellung erst später geplant.

Ob auch die untere Altersgrenze aufgeweicht wird, ist aktuell noch unklar. Zumindest in der Diskussion steht dabei derzeit eine mögliche Empfehlung für Frauen ab 45 Jahren.

Mammographie Illustration
forestgraphic/depositphotosID: 404618256

In aller Kürze:

Das Mammographie-Screening ist bisher ein Programm zur Früherkennung von Brustkrebs für alle Frauen von 50 bis 69 Jahren. Mit zuletzt rund 70.000 diagnostizierten Neuerkrankungen jährlich ist Brustkrebs (Mammakarzinom) nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Voraussichtlich ab 1. Juli 2024 können sich Frauen im Alter von 70 bis 75 Jahren bei den sogenannten Zentralen Stellen für einen Untersuchungstermin in einer wohnortnahen Screening-Einheit anmelden. Dort wird geprüft, ob die Frau schon wieder anspruchsberechtigt ist. Die letzte Früherkennungs-Mammographie z. B. muss bei dieser Terminanfrage mindestens 22 Monate her sein.

Die Kontaktdaten der regional zuständigen Zentralen Stellen sind auf der Website der Kooperationsgemeinschaft Mammographie-Screening (KoopG) zu finden: https://mammo-programm.de/de/termin
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