Die nächste Ausgabe erscheint am 01.07.2024.

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Das Magazin der BKK WIRTSCHAFT & FINANZEN

Leben retten kann so einfach sein

hands holding red heart with donor sign

Ein kleiner Pieks, fertig

Viele Gesundheitsthemen bekommen einmal im Jahr die mediale Aufmerksamkeit, die sich Betroffene ganzjährig wünschen. Dazu zählt auch die Blutplasmaspende. Im Gegensatz zur klassischen Vollblutspende spielt hier sorgt hier der geringe Bekanntheitsgrad europaweit für einen Mangel. Das Problem: Blut und damit auch Blutplasma kann nur der Körper selbst produzieren und ist nicht künstlich herzustellen.

Die „normale“ Blutspende ist die häufigste Spendenart, die von diversen Diensten stationär aber in Schulen, Rathäusern oder anderen öffentlichen Einrichtungen durchgeführt wird.  Der DRK-Blutspendendienst umschreibt die Entnahme dabei exemplarisch wie folgt: „Bei der Vollblutspende wird ein halber Liter Blut mit all seinen Bestandteilen, den sogenannten Blutkomponenten (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten, Blutplasma), über die Armvene entnommen und danach aufgetrennt. Das hat den Vorteil, dass die daraus entstehenden Präparate für mehrere Menschen und unterschiedliche Zwecke einsetzbar sind. Den Empfängern werden quasi nur die Blutkomponenten zugeführt, die sie tatsächlich benötigen.“

Plasmaspenden – unbekannter aber genauso wichtig wie Blutspenden

Blut besteht aus festen und einem flüssigen Bestandteil, dem Blutplasma. Dieses setzt sich aus 90 Prozent Wasser und 10 Prozent lebensnotwendiger, darin gelöster Substanzen zusammen. Bei einer Entnahme wird nur das Plasma –  eine gelbliche Flüssigkeit – weiterverarbeitet, alles andere wird dem Spender sofort wieder zurückgeführt. Im Gegensatz zur Vollblutspende (Abstand mindestens 8 Wochen, pro Jahr nur 6 bei Männern und 4 bei Frauen rechtlich zulässig) kann diese daher mit bis zu 60 Spenden im Jahr im Abstand von mindestens zwei (besser sieben Tagen) deutlich öfter wiederholt werden.

Die Bedeutung von Blutplasma steht der einer Blutspende in nichts nach: während Blutspenden ein einem sehr aufwendigen Verfahren für Bluttransfusionen aufbereitet werden, ist Plasma die Basis für viele Medikamente, insbesondere für Patienten mit erblich bedingten Autoimmun- oder neurologischen Erkrankungen. Sie helfen damit „schwere Infekte, unzählige Krankenhausaufenthalte, falsche Behandlungen und Fehltage in der Schule“ zu reduzieren (www.dsai.ev).

Blut Blutspende Blutspendenbeutel Herz
Mix3r/depositphotosID: 158573424

Denn erfüllt das Blut seine Funktion als zentrales Transport- und Logistiksystem unseres Körpers nicht mehr, fehlen den Organen lebensnotwendige Rohstoffe wie Sauerstoff, Nährstoffe und Eiweiße sowie Energie in Form von Zucker und Fetten. Die Aufgabe von Blutplasma im Speziellen besteht deshalb unter anderem darin, Stoffwechselprodukte zu transportieren. Zu diesen Bestandteilen gehören unter anderem Hormone, Lipide und Glukose. Die im Plasma enthaltenen Eiweiße sorgen dafür, dass unser Blutdruck stabil bleibt. Darüber hinaus enthält es Gerinnungsstoffe, die Blutungen stoppen und für die Wundheilung zuständig sind.

Corona-Krise lies Spenden weiter sinken

Für die geringere Verfügbarkeit von Blutplasma in Europa gibt es mehrere Ursachen. Zum einen stammen heute generell etwa 40 Prozent des in Europa verarbeiteten Blutplasmas aus den Vereinigten Staaten. Zum anderen sank die weltweite Blutspendenbereitschaft in der Pandemie drastisch um teilweise mehr als 50 Prozent pro Jahr. In Deutschland wurden laut faz.net für 2021 zwar dennoch knapp 6,5 Millionen Blutspenden gemeldet – 14,5 Prozent weniger als noch 2011.

Der Weg zu einer Blut- oder Plasmaspende

Vor jeder Blut- oder Plasmaspende wird geprüft, ob alle Voraussetzungen für eine Spende erfüllt sind. Blut und Plasma spenden darf jeder ab dem 18. Geburtstag. Eine Höchstaltersgrenze gibt es seit der jüngsten Änderung des Transfusionsgesetz 2023 nicht mehr. Ärztinnen und Ärzte beurteilen immer individuell, ob eine Spende möglich ist. Damit der Körper den Blut- oder Plasmaverlust gut verkraftet, muss das Körpergewicht aber mindestens 50 Kilogramm betragen.

Mehr Infos: https://www.blutspenden.de/blutspendedienste/

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